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Bildung ist mehr als Freizeit und Erholung

Die Wälder laden dazu ein, Zeit darin zu verbringen und viele Menschen haben diesen grossartigen Lebensraum gerade in den letzten Jahren wieder für sich entdeckt. Diese erhöhte Nutzung der Wälder durch ganz verschiedene Akteure führt zu Herausforderungen, für unsere Mitglieder aber auch für den Forst.

In den letzten beiden Jahren ist gerade in urbanen Wäldern die Zahl der Waldbesucher*innen stetig gestiegen und der Wert des Aufenthalts in der Natur wurde von vielen wiederentdeckt. Auch viele Schulklassen, Kindergärten, Kitas und Spielgruppen haben die Natur als Erlebnisraum vermehrt genutzt. Dies stellt den Forst aber auch vor Herausforderungen. Oft stellt sich die Frage, wie die Besucher*innen kanalisiert werden können und welche Plätze genutzt werden sollen, denn der Bereich «Freizeit und Erholung» ist eine der forstlichen Aufgaben in der Schweiz.
Viele Mitglieder von ERBINAT, welche Bildungsangebote durchführen, nutzen den Wald für ihre Angebote. Die ausgebildeten Fachpersonen setzen ihre Angebote so um, dass einerseits die Teilnehmenden den Wert der Natur für sich kennenlernen und andererseits der Lebensraum Wald so wenig wie möglich belastet wird (Verbandskodex). Letzteres bezieht sich auch auf die Berücksichtigung von Schutzgebieten, Feuerstellen, Abfall etc. Trotzdem werden Bildungsangebote dem Bereich «Freizeit und Erholung» zugeordnet, was deren gesellschaftlichen Wirkung nicht gerecht wird.

Für bildungsorientierte Angebote, welche auch zu einer nachhaltigen Gesellschaft beitragen, ist es essenziell, dass Lernorte im Wald genutzt werden können. Diese unterscheiden sich jedoch häufig von Orten, welche Freizeit und Erholung im Fokus haben und der Forst oft zur Verfügung stellt. Ein Dialog zwischen den Anbietenden und dem Forst bzw. den Waldbesitzer*innen ist eine zentrale Grundlage für die Zusammenarbeit und Entwicklung solcher Räume im Wald. Aus Sicht von ERBINAT, muss Bildung, gerade im Hinblick auf die notwendige Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft, einen grösseren Stellenwert im Waldmanagement erhalten, wie dies für Freizeit und Erholung der Fall ist. Deshalb setzt sich ERBINAT zum Beispiel als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für den Wald (AfW) für die differenzierte Wahrnehmung der Bildungsangebote im Wald ein.